Die zehn sieben Plagen?

Einleitung
Auch dieser kurze Text soll sich mit einem Artikel von www.bibelkritik.ch [1] beschäftigen. Dieser hebt sich erneut dadurch hervor, dass zum einen Bibelstellen aus dem Zusammenhang gerissen werden und zum anderen biblische Verse gegeneinander ausgespielt wurden. Dies soll nachfolgend untersucht und gezeigt werden.

Sieben oder zehn Plagen?
Eine Aussage von bibelkritik.ch ist:

Das beginnt schon mit der Anzahl edr angeblichen Katastrophen. Nach 2. Mose sollen es zehn, nach Psalm 105, 26-36 nur sieben gewesen sein. Was ist nun richtig?

Widersprechen sich die Psalmen und das Buch Exodus? Nein. Das 2. Buch Mose beschreibt chronologisch die Geschehnisse, die sich vor dem Auszug der Israeliten aus Ägypten zugetragen haben. Das Buch der Psalmen gibt dagegen nur einen kurzen Abriss über die Ereignisse:

26 Dann sandte er Mose, seinen Knecht, und Aaron, den Gott sich erwählte. 27 Sie wirkten unter ihnen seine Zeichen, im Lande Hams seine Wunder. 28 Er sandte Finsternis, da wurde es dunkel; doch achteten sie nicht auf sein Wort. 29 Er verwandelte ihre Gewässer in Blut und ließ ihre Fische sterben. 30 Ihr Land wimmelte von Fröschen bis hinein in den Palast des Königs. 31 Er gebot, da kamen Schwärme von Fliegen und von Stechmücken über das ganze Gebiet. 32 Er schickte ihnen Hagel statt Regen, flammendes Feuer auf ihr Land. 33 Er zerschlug ihnen Weinstock und Feigenbaum und knickte in ihrem Gebiet die Bäume um. 34 Er gebot, da kamen Schwärme von Grillen und Wanderheuschrecken in gewaltiger Zahl. 35 Sie fraßen alles Grün in ihrem Land, sie fraßen die Frucht ihrer Felder. 36 Er erschlug im Land jede Erstgeburt, die ganze Blüte der Jugend. (Psalm 105, 26-36)

Nirgendwo in diesem Abschnitt taucht eine Nummerierung oder ein zeitlicher Ablauf der Plagen auf. Auch ein Anspruch auf Vollständigkeit wird zu keiner Zeit erhoben. Die Psalmen greifen nur kurz die Ereignisse des Exodus auf, ohne sie vollständig nachzuerzählen. Wozu auch? Es gab also laut Bibel zehn Plagen, die sich in der Reihenfolge ereigneten, wie sie im 2. Buch Mose aufgeschrieben wurden. Hier wurde erneut ein angeblicher Widerspruch künstlich aufgebaut.

Misshandlung von totem Tier?
Zweite fragwürdige Aussage von bibelkritik.ch ist, dass Gott mit der fünften Plage sämtliches Vieh der Ägypter getötet hätte, aber anschließend trotzdem noch Blattern, Hagel und Tod der Erstgeburt über das bereits verendete Vieh gebracht hätte und dadurch so etwas wie „Leichenschändung“ betreibt:

So geht es weiter und noch in der siebten (oder fünften?) Plage wird alles x-mal getötete Vieh noch von Gott persönlich niedergemetzelt. [1]

Die unsachliche Wortwahl ( x-mal getötete Vieh / niedergemetzelt) lässt nebenbei gesagt, den Titel der Homepage: „Objektive Bibelkritik nach Johannes Maria Lehner“ zu blankem Hohn verkommen. Doch was sagt die Bibel eigentlich wirklich? Dort ist zu lesen:

1 Wieder sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao und sag zu ihm: So spricht Jahwe, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit sie mich verehren können. 2 Wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie immer noch festhältst, 3 wird die Hand Jahwes dein Vieh auf dem Feld, die Pferde und Esel, die Kamele und Rinder, die Schafe und Ziegen, überfallen und über sie eine sehr schwere Seuche bringen. 4 Aber Jahwe wird einen Unterschied zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter machen; nichts von dem, was den Israeliten gehört, wird eingehen. 5 Auch den Zeitpunkt hat Jahwe schon festgesetzt: Morgen wird Jahwe das im Lande tun. 6 Am folgenden Tag tat es der Herr. Alles Vieh der Ägypter ging ein, vom Vieh der Israeliten aber ging kein einziges Stück ein. (2. Mose 9, 1-6)

Die Plage betrifft also die Tiere, welche sich auf dem Feld bzw. der Weide befinden. Diejenigen in den Ställen bleiben verschont. Diese Einschränkung trifft auch auf die Hagelplage zu:

25 Der Hagel erschlug in ganz Ägypten alles, was auf dem Feld war. Menschen, Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel und alle Feldbäume zerbrach er. (2. Mose 9,25)

Erst die letzte Plage, der Tod der Erstgeburt, ereilt dann auch die Tiere im Stall. Somit liegt hier kein Problem vor. Es fällt allerdings wieder auf, dass

  1. die Bibel nicht sorgfältig gelesen wurde, denn dann hätte sich diese Schwierigkeit garnicht erst aufgetan.
  2. dem Schreiber des Textes in gewissem Sinne Dummheit unterstellt wird, denn auch ihm ist sicher klar gewesen, dass man totes Vieh nicht nochmals töten kann oder braucht.

Keine Aufzeichnungen = unhistorisch?
Zweimal findet sich im bibelkritik-Text der Hinweis darauf, dass man über die in der Bibel geschilderten Plagen keine anderen schriftlichen Quellen hätte. Hierzu sei angemerkt, dass die Zeugnisse, die uns die Vergangenheit überlässt immer lückenhaft bleiben werden. Die Abwesenheit eines Hinweises ist daher keineswegs ein Beweis für das Nichtstattfinden eines gewissen Ereignisses. Dennoch hat es zum Beispiel der Ägyptologe Prof. K. A. Kitchen unternommen archäologisches Material [2] zusammen zu tragen, das sich im Rahmen der biblischen Berichte über die zehn Plagen deuten lässt, bzw. weiteres Wissenswertes dazu aussagen kann. So lassen sich die ersten neun Plagen durchaus als unmittelbare oder sich gegenseitig bedingende Folgen einer drastischen Nilüberschwemmung erklären. Diese sind im Verlauf der Geschichte Ägyptens mehrfach aufgezeichnet worden. Unter anderem wird eine ägyptische Quelle mit

See, the River (Nile) is blood, one shrinks from (other) poeple, and thirsts for water. ([2], S. 252)

zitiert. Auch Insektenplagen und Seuchen kamen im Nildelta durchaus vor. Die Behauptung

Nur: Keine ägyptische Quelle weiß etwas von Katastrophen dieser oder ähnlicher Art. [1]

kann daher zurückgewiesen werden.

Fazit
Auch hier liegt wohl ein Artikel vor, dem es schon von vornherein nicht um eine objektive Darstellung ging, sondern der eine von Anfang an vorgefasste Meinung bestätigten sollte. Dies gelingt allerdings nur bei Vernachlässigung von genauem Lesen und der Konstruktion von Widersprüchen.

Quellen
[1] http://www.bibelkritik.ch/jesus/f2.htm
[2] „On the Reliability of the Old Testament“, K. A. Kitchen, B- Eerdmans Publishing, Paperback Edition 2006, S. 249-254

Worauf ritt ein Patriarch?

Einleitung
Im Abschnitt „Kamele: Erfundene >>Historie<<" werden im Lexikon der biblischen Irrtümer drei Behauptungen aufgestellt, mit deren Hilfe die Historizität der Erzählung um Josef (Gen. 37 – 50) in Frage gestellt wird. Alle Kritikpunkte betreffen so genannte Anachronismen. Unter einem Anachronismus versteht man eine zeitliche Unmöglichkeit. Zum Beispiel die Nutzung von Kanonen in Shakespeares Dramen über Römer, da es Kanonen zur Römerzeit nicht gab. (vgl. [2], S.40). Sämtliche Behauptungen finden sich auch in einem Artikel im Internet [6]. Der nachfolgende Beitrag soll diese Argumente auf ihre Stichhaltigkeit prüfen.

Es gab keine Kamele zur Zeit Josefs
Im Lexikon ist zu lesen, dass die Tatsache der Erwähnung von Kamelen eindeutig zeige, dass die Geschichte um Josef falsch sei, da diese erst nach 1000 v.Chr. in der Region verbreitet gewesen seien (S.79). Dazu beruft sich der Autor auf Israel Finkelstein:

Man betrachte zum Beispiel die wiederholte Erwähnung von Kamelen. (…) aber in der Geschichte von Josephs Verkauf in die Sklaverei durch seine Brüder (Gen. 37,25) werden Kamele als Lasttiere beschrieben, die man im Karawanenhandel verwendet. Dank archäologischer Forschung weiß man inzwischen, daß Kamele nicht vor dem ausgehenden 2. Jahrtausend gezähmt und im alten Voderen Orient erst weit nach 1000 v. Chr. allgemein als Lasttiere genutzt wurden ([1], S. 49, Hervorhebung nicht im Orginal).

In wie weit ist diese Behauptung zutreffend? Weiß man es wirklich ganz sicher? Tatsache ist, dass man seit dem Auftauchen dieses Arguments einige Entdeckungen gemacht hat, welche eine Alternative Sicht der Dinge durchaus zulassen. So listet Roland de Vaux in [3] etliche Indizien auf, welche darauf hindeuten, dass die Geschichte der Haltung von Kamelen sich von dem Bild unterscheiden könnte, dass Kamele erst ab dem Jahr 1000 gezähmt und gehalten wurden. Dazu zählen z.B. ein aus Kamelhaaren geflochtenes Seil aus der Epoche der dritten Dynastie in Ägypten ([3], S. 59) oder Knochen/Zähne von Kamelen in Gräbern der mittleren/früheren Bronzezeit in Syrien-Palästina ([3], S. 59).

Diese Funde bringen ihn am Ende seiner Ausführungen zu folgender Schlussfolgerung:

Diese Tatsachen führen zu einer abgestuften Schlußfolgerung: Das Kamel war zu Anfang der Geschichte in Mesopotamien und in Ägypten bekannt, dann scheint es fast vollständig verschwunden zu sein, und man beginnt erst wieder in Mesopotamien, Syrien und Palästina am Ende des 2. Jahrtausends von ihm zu sprechen (…) Zweifelsfrei ist es möglich, daß gewisse Erwähnungen in der Geschichte der Patriarchen redaktionelle Überarbeitungen sind, die eine Epoche widerspiegeln, in der dieses Tier mehr benutzt wurde (…) Unsere Belege, wie dünn sie auch gesät sind, erlauben anzunehmen, daß Abraham und Jakob Kamele besessen haben (…) ([3], S59f).

Auch der Ägyptologe Prof. Kenneth Anderson Kitchen vertritt eine ähnliche Sicht wie de Vaux:

Über lange Zeit hinweg spielte das Kamel im historischen Alten Vorderen Orient (einschließlich Ägypten) nur eine marginale Rolle, war aber nicht völlig unbekannt. Seine Erwähnung vor oder während dieser Zeit von 2000 bis 1100 v. Chr. stellt also keineswegs einen Anachronismus dar. (zitiert nach [2], S.41)

Zuletzt sei noch der Orientalist Dr. Martin Heide zitiert:

Tatsache ist, dass es schon seit einigen Jahren als sicher gilt, dass das Kamel lange vor 1000 v.Chr. im Nahen Osten domestiziert wurde. Viele Funde von Kamelbestattungen aus ältester Zeit sprechen sogar dafür, dass das Kamel möglicherweise schon vor dem 3.Jahrtausend v.Chr. als Lasttier verwendet wurde. ([4])

Zusammenfassend bleibt also zu diesem Abschnitt festzustellen, dass die Aussage, man wüsste sicher, dass Abraham keine Kamele besitzen konnte, wohl hinterfragbar ist. Es gibt durchaus Indizien, die eine Nutzung des Kameles lange vor 1000 v. Chr. nahelegen. Somit irrt die Bibel hier nicht zwangsläufig.

Philister kamen später
Ein weiterer Kritikpunkt des Lexikons an den Patriarchenerzählungen ist folgender:

Josephs Großvater Isaak besuchte laut Bibel den wohlhabenden >>Abimelech, König der Philister<<. Die Philister müssen also in nicht allzu großer Distanz von Isaak gelebt haben. Die Philister aber stammen aus der Ägäis oder dem östlichen Mittelmeer und kamen erst nach 1200 v. Chr. in die kanaanäische Küstenebene. Erst im 11. und 10. Jahrhundert blühten ihre Städte auf. (S.80)

Also anders formuliert: Hier wird ein Volk erwähnt, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht in erreichbarer Nähe zu Isaak gewohnt hat, also kann die Geschichte nicht wahr sein. Doch auch für dieses Problem gibt es durchaus Lösungsansätze. Eine sehr gute Zusammenstellung (auf der hier auch größtenteils aufgebaut wurde) findet sich auf [5]. Zuerst sei die Bibelstelle betrachet, die hier vom Lexikon angesprochen wird:

Im Land brach eine Hungersnot aus, eine andere als die frühere zur Zeit Abrahams. Isaak begab sich nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister. (Gen. 26,1)

Isaak zieht also zum Philisterkönig, weil er sich von ihm Hilfe verspricht. Dieser König bietet ihm sogar besonderen Schutz, obwohl Isaak ihn belogen hatte:

8 Nachdem er längere Zeit dort zugebracht hatte, schaute einmal Abimelech, der König der Philister, durch das Fenster und sah gerade, wie Isaak seine Frau Rebekka liebkoste. 9 Da rief Abimelech Isaak und sagte: Sie ist ja deine Frau. Wie konntest du behaupten, sie sei deine Schwester? Da antwortete ihm Isaak: Ich sagte mir: Ich möchte nicht ihretwegen sterben. 10 Abimelech entgegnete: Was hast du uns da angetan? Beinahe hätte einer der Leute mit deiner Frau geschlafen; dann hättest du über uns Schuld gebracht. 11 Abimelech ordnete für das ganze Volk an: Wer diesen Mann oder seine Frau anrührt, wird mit dem Tod bestraft. 12 Isaak säte in diesem Land und er erntete in diesem Jahr hundertfältig. Der Herr segnete ihn; (Gen. 26,8-12)

Dies steht im Gegensatz zu den Begegnungen von Israeliten und Philistern, von denen in den späteren Büchern der Bibel berichtet wird. Diese sind durchweg kriegerischer Natur und die Philister werden dabei negativ dargestellt. So werden sie unter anderem mehrfach als Strafe Gottes für die Sündhaftigkeit der Israeliten angesehen:

Deshalb entbrannte der Zorn des Herrn über Israel und er lieferte sie der Gewalt der Philister und der Ammoniter aus. (Ri 10,7)

oder

Die Israeliten taten wieder, was dem Herrn missfiel. Deshalb gab sie der Herr vierzig Jahre lang in die Gewalt der Philister. (Ri 13,1)

Die Philister bringen den Israeliten auch einige schwere Niederlagen bei und es gelingt ihnen sogar die Bundeslade, den Heiligsten Besitz der Israeliten zu erbeuten:

10 Da traten die Philister zum Kampf an und Israel wurde besiegt, sodass alle zu ihren Zelten flohen. Es war eine sehr schwere Niederlage. Von Israel fielen dreißigtausend Mann Fußvolk. 11 Die Lade Gottes wurde erbeutet und die beiden Söhne Elis, Hofni und Pinhas, fanden den Tod. (1.Sam 4,10-11)

Es wird also in den Richter-, Samuel- und Königsbüchern ein schlechtes Bild der Philister gezeichnet. Geht man davon aus, dass es sich bei Gen. 26 um einen Anachronismus handelt, muss man eine Erklärung dafür finden, wieso der biblische Autor, der diese Geschichte dann lange nach den Ereignissen aufgeschrieben hätte (weil er ja von den tatsächlichen Begebenheiten keine Ahnung zu haben scheint), über die er berichtet, Isaak gerade bei den Philistern Hilfe suchen lässt. Dies wirft zum ersten mal die Frage auf, ob es sich bei den Philistern aus Gen. 26 wirklich um das selbe Volk handelt, das später in der Bibel geschildert wird. Ein zweiter Unterschied zwischen den beiden Philistervölkern ist ihre Regierungsform. So spricht Gen. 26 von einem König der Philister, wohingegen später von mehreren (wenn quantifiziert. dann fünf) Fürsten der Philister die Rede ist:

Die Fürsten der Philister versammelten sich, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern. (Ri 16,23)

oder

Darum kehr jetzt um und zieh in Frieden; so wirst du nichts tun, was den Fürsten der Philister missfällt. (1.Sam 29,7)

Dies ist ein zweites Indiz, welches andeutet, dass die Sache etwas komplizierter sein könnte, als lediglich auf einen Anachronismus zu verweisen. Als letzter Unterschied seien noch die Städte, welche die beiden Philistervölker bewohnten, betrachtet. Im Buch Genesis ist lediglich von Gerar die Rede (Gen 26,1 oder Gen 26,8). Später werden andere genannt:

vom Schihor-Fluss östlich von Ägypten bis zum Gebiet von Ekron im Norden – es wird den Kanaanitern zugerechnet -, die fünf Philisterfürsten von Gaza, Aschdod, Aschkelon, Gat und Ekron (…) (Jos 13,3)

Das sind die goldenen Geschwüre, die die Philister dem Herrn als Sühnegabe entrichtet haben: eines für Aschdod, eines für Gaza, eines für Aschkelon, eines für Gat, eines für Ekron (1.Sam 6,17)

Gerar taucht hier dagegen nicht mehr auf. Also ein drittes Indiz, das andeuten könnte, dass hier verschiedene Philister vorliegen. Wie lässt sich dies nun erklären? Hierzu wurden unter anderem drei Vorschläge gemacht (Details und Literaturhinweise auf [5]):

  1. Ursprünglich stand an der Stelle in Gen. 26 eine andere Bezeichnung für das Volk, bei dem Isaak Zuflucht suchte. Ein späterer Abschreiber ersetzte diese Bezeichnung durch Philister, da diese mittlerweile dort angesiedelt waren.
  2. Philister war ein allgemeiner Begriff für Völker, die vom Meer her kamen und an der Küste ansiedelten.
  3. Einige wenige Siedler aus der Ägäis wohnten bereits zur Zeit Isaaks dort und sind daher Philister

Eine eindeutige Klärung des Problems ist hier sicherlich nicht möglich. Dennoch kann die Aussage, dass es sich hier um einen Anachronismus handeln muss, in Frage gestellt werden.

Karawanengüter
Es wird ausgesagt, dass die angeprochenen Handelsgüter Harz, Balsam und Myrrhe erst ab dem 8. Jahrhundert organisiert gehandelt wurden und es daher ein Anachronismus sei, dass die Karawane, die Josef mitnimmt, diese Güter bei sich führte (S. 80). Hierzu ist zu sagen, dass die Tatsache, dass der organisierte Handel erst später erfolgte nicht ausschließt, dass auch zuvor bereits mit diesen Waren gehandelt wurde. Myrrhe selbst wird zum Beispiel bereits 1600 v. Chr. im Ebers Papyrus erwähnt und war somit schon bekannt [7]. Somit ist durchaus zu erwarten, dass auch jemand damit Handel getrieben hat. Sicherlich ist das kein Beweis dafür, dass die in Gen. 26 erwähnte Karawane wirklich mit diesen Gütern ausgestattet war, aber definitiv verneinen, kann man diese Aussage auch nicht.

Ein Zusatz
Eigentlich sollte sich dieser Artikel mit dem Abschnitt aus dem Lexikon der biblischen Irrtümer beschäftigen. Allerdings ist in [6] ebenfalls noch eine Behauptung enthalten, die man so nicht stehen lassen kann. Denn dort heißt es:

Nachfahren Abrahams reisten aus ihrem neuen Land nach Ägypten, um Getreide zu kaufen. Dort bezahlten sie mit Metallgeld (1. Mose 42,25): „Und Josef gab Befehl, ihre Säcke mit Getreide zu füllen und ihnen ihr Geld wiederzugeben.“ Neueste Forschungen belegen aber eindeutig, dass die ältesten Münzen aus Kleinasien stammen und erst im 7. Jahrhundert v. Chr. verwendet wurden. [6]

Denn auch zu dieser Aussage hat Dr. Martin Heide in [4] Stellung bezogen:

Das in 1 Mose 42,25 verwendete hebräische Wort entspricht unserem deutschen Wort für Silber, nur dass es in der Mehrzahl steht. Wörtlich übersetzt heisst es so viel wie “Silberstücke”; meistens wird es mit ”Geld” übersetzt. Würde man die Logik des “Spiegel” weiterverfolgen, dann waren wahrscheinlich auch die Keilschrifttexte aus der antiken Stadt Ugarit des 14. Jahrhunderts v.Chr. in Wirklichkeit erst im 7.Jh.v.Chr. geschrieben, denn in diesen Texten (im Keret-Epos) taucht die dem AT genau vergleichbare Form auf, nämlich ”Silberstücke”. Aber mit Silberstücken ist weder in Ugarit noch im 1.Buch Mose Münzgeld gemeint, sondern Gewichtseinheiten von Silber, die fest definiert waren und als Bezahlungseinheit dienten – sozusagen die Vorstufe unserer Münzen. [4]

Also liegt hier lediglich eine Fehlübersetzung bzw. eine Übersetzungsschwäche vor; in gewissem Sinn auch Haarspalterei der Bibelkritiker, aber kein Fehler in der Bibel.

Schlussfolgerungen
Die Nutzung von Kamelen und Silbereinheiten zur Zeit der Patriarchen stellt keinen Anachronismus dar. Es gibt Hinweise von außerbiblischen Quellen, dass beides in dieser Zeit in Gebrauch war. Die Erwähnung der Philister im Buch Genesis lässt durchaus andere Deutungen zu, als dass es sich hier um einen Irrtum der Bibel handeln muss. Die im Zusammenhang mit Josef beschriebene Karawane hatte laut der Bibel durchaus Güter dabei deren Handel erst später richtig aufblühte. Dass bereits schon damals mit ihnen (gelegentlich) gehandelt wurde ist aber nicht auszuschließen, da sie schon bekannt und in Gebrauch waren.

Quellen:
[1] I. Finkelstein und N. A. Silbermann, „Keine Posaunen vor Jericho“, dtv, 3. Auflage, 2006
[2] M. Schäller, „Abraham hatte kein Kamelproblem“ in Factum 2/09
[3] Roland de Vaux, „Die hebräischen Patriarchen und die modernen Entdeckungen“, St. Benno, 1960
[4] http://www.jesus.ch/index.php/D/article/45/5853/ , (Zugriff 26.05.2009)
[5] http://www.tektonics.org/lp/oldphilistines.html
[6] http://www.bibelkritik.ch/bibelkritik/a4.htm
[7] http://www.bibeloele.de/html/12_ole_der_bibel.html#Myrrhe

Jesus das Plagiat?

Einleitung
Bei vielen Kritikern des Christentums ist unter anderem folgende Argumentationsstruktur zu finden:

Es existieren in der griechischen Mythologie und in anderen antiken Schriften Erzählungen, die Parallelen zu einigen Berichten über Jesus aufweisen. Somit sind die Evangelien nur Plagiate älterer Berichte und deshalb unglaubwürdig.

Im Folgenden sollen einige der oft zitierten Beispiele von den Evangelien ähnlichen Geschichten näher betrachtet und untersucht werden, inwieweit dieses Argument stichhaltig ist. Sie wurden zum einen auf der Website [bibkri] zum anderen in [AvdB] gefunden.

Buddha [AvdB S. 102]
Auf Seite 102 in AvdB wird Buddha als eines der Vorbilder von Jesus aufgeführt. Er soll ebenfalls als Wanderprediger unterwegs gewesen sein, 40 Tage gefastet haben und vom Bösen versucht worden sein.
Zu allererst ist festzustellen, dass die ersten Berichte über Buddhas Leben über 400 Jahre nach seinem Tod aufgezeichnet wurden ([Bud], S. 54). Selbst bei Zugrundelegung des späten Datums um 70 n.Chr für die Entstehung des Markusevangeliums, liegen zwischen Tod von Jesus und der Niederschrift seiner Biographien gerade einmal 40 Jahre. Ein Unterschied um den Faktor 10 und ein indirekter Hinweis auf Glaubwürdigkeitsunterschiede zwischen beiden Berichten. Die Berichte über Buddha wurde in den folgenden Jahrhunderten auch noch erweitert und mytologisiert, wohingegen die Evangelien seit den ersten erhaltenen Abschriften inhaltlich praktisch nicht mehr verändert wurden (vgl. [FdG], Kap3. S. 117 – 171). Über Buddha sind daher auch viele Geschichten im Umlauf, welche in den ersten Niederschriften um das Jahr 100 v.Chr. nicht vorhanden waren. Bei der Betrachtung von Buddhas Leben ist es daher wichtig, stets zu unterscheiden, ob man die Daten über sein Leben aus den ersten Schriften entnimmt, oder ob man sich auf spätere Ergänzungen beruft. In [Bud] findet sich auf S.13 eine Zeittafel, in welcher die Ereignisse eingetragen sind, die bereits im Jahr 100 v.Chr. niedergeschrieben wurden. Hiernach verließ Buddha im Alter von 29 Jahren sein Elternhaus und seine Familie, um sechs Jahre in Askese zu leben. Am Ende dieses Lebensabschnittes wird er erleuchtet und nutzt die restlichen 45 Jahre seine Lebens zum Verbreiten seiner Lehre und dem Sammeln von Schülern aus denen er eine klösterliche Gemeinschaft formte. Die Aussage, aus [AvdB], dass Buddha im Alter von 30 Jahren bereits als Wanderprediger unterwegs gewesen sein soll ist somit falsch, da er sich von der Zivilisation vorerst vollkommen zurückzog.
Auch gilt es festzustellen: Von genau 40 Tagen Fasten von Buddha ist nicht die Rede. Er lebte 6 Jahre lang asketisch. Von einer Versuchung durch einen personalen Satan und eine Unterhaltung mit ihm, wie sie Jesus führte (Mt 4,1), wird ebenfalls nichts berichtet. Zwar sammelte sich Buddha, wie viele religiöse und nichtreligiöse Lehrer zu allen Zeiten, Schüler um sich, doch diese führte er zu einem klösterlichen Leben und band sie somit an einen festen Ort ([Bud], S. 56). Jesus tut mit der Aussendung der Jünger genau das Gegenteil:

Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten.(Mk 3,14 )

Nach all dem Gesagten kann nicht festgestellt werden, dass zwischen Buddha und Jesus große Ähnlichkeiten bestehen würden. Sämtliche Geschichten über Buddha, welche nach der Niederschrift der Evangelien auftauchen bringen für die Argumentationsstruktur der Christentumskritiker nichts. Eher im Gegenteil (s.h. dazu weiter unten).

Zarathustra [AvdB S. 102]
Von Zarathustra, wird in [AvdB] erklärt, existiere auch eine Verführungsgeschichte, die derjenigen von Jesus ähneln soll und auch er sei mit zwölf Hauptjüngern zur Verkündigung seiner Lehre durch die Lande gezogen. Hier gilt ähnliches wie für Buddha, allerdings sogar in stärkerer Form: Die Quellenlage ist hier so schlecht, dass das angegebene Geburtsdatum von Zarathustra von 1800 v.Chr. bis 600 v. Chr. schwankt. Erste Schriften über sein Leben werden in das erste Jahrhundert nach Christus datiert. Zwischen Geburt und Niederschrift von biographischem Material liegen somit je nach Datierung zwischen 700 und 1900 Jahren. Ein immenser Zeitraum. Aber auch hier wurde im weiteren Verlauf der nächsten Jahrhunderte weiteres Material aufgeschrieben bzw. vorhandene Erzählungen ausgeschmückt und erweitert. Über sein Leben lassen sich somit keine sicheren Angaben machen. Wann genau die (falls sie existiert) Erzählung entstand, dass Zarathustra zwölf Jünger besaß oder dass ihn Satan verführt habe, lässt sich also nicht feststellen. Da die frühesten Schriften im ersten Jahrhundert derartiges nicht erwähnen, kann angenommen werden, dass sie erst nach dem Wirken des Jesus von Nazareth aufgeschrieben bzw erdacht wurden.

Apollonios von Tyana ([AvdB S.102 und [bibkri])
Apollonios ist vielleicht die, im Zusammenhang mit dem in der Einleitung präsentierten Argument, am meisten genannte Gestalt. Auf [bikri] ist sogar zu lesen:

Sein von Philostratos aufgeschriebenes Leben liest sich wie eine Abschrift der biblischen Jesusgeschichte, zum Teil wie ein Evangelium.

Auf Seite 102 von [AvdB] werden etliche angebliche Parallelen zum Leben von Jesus genannt. Einige davon (allerdings nicht alle) finden sich in der ersten Biographie über den Zeitgenossen von Jesus, Apollonios. Diese wurde von Philostratos um 200 n.Chr. aufgeschrieben und ist somit über 100 Jahre jünger als die biblischen Evangelien. Die Behauptung, dass deren Autoren somit etwas aus dem Leben des Apollonios abgekupfert und auf Jesus umgemünzt haben könnten, ist somit nicht haltbar und das Leben des Apollonios lässt sich nicht als Argument gegen die Glaubwürdigkeit der Evangelien anführen. In [DHZdE] ist daher zu lesen:

Wenn jemand überhaupt eine „Biographie“ zur Vorlage nahm, dann wäre das in diesem Fall Philostratos gewesen, der den Evangelienschreibern folgte und nicht umgekehrt. (S. 106)

Viele Gelehrte sind sogar, trotz mancher oberflächlicher Übereinstimmung zwischen den beiden Texten, der Meinung, dass man auf Grund der weit größeren Unterschiede zwischen ihnen von einer unabhängigen Entstehung ausgehen sollte ([TdArTl], S. 303.). Das vielleicht Erstaunlichste ist allerdings, dass das „Apollonios-Argument“ auch heute noch so beliebt ist, obwohl es Craig Blomberg bereits 1987 in [DHZdE] widerlegte.

Zusammenfassung
Von den drei betrachteten Biographien wurde eine erst nach den Evangelien verfasst und scheidet somit als Vorbild für Jesus definitiv aus. Die Lebensberichte von Buddha und Zarathustra wurden erst Jahrhunderte nach dem Tod der beiden niedergeschrieben und haben im Laufe der Jahrhunderte nach der Entstehung der Evangelien noch größere Veränderungen erfahren. In den ursprünglichen Fassungen lassen sich dabei bei beiden keine auffälligen Parallelen zum Leben von Jesus, wie es in der Bibel geschildert wird, finden. Die weiteren genannten Personen und griechischen Gottheiten aus [bibkri] werden evt. in einer ergänzten Fassung dieses Aufsatzes behandelt. Aber sie werden das Fazit kaum verändern können: Das Argument, das Leben Jesu‘ sei den Leben anderer Personen entlehnt und die Berichte davon somit unglaubwürdig, ist nicht stichhaltig. Manche Ausführungen basieren teilweise sogar auf faktischen Fehlern.

Quellen
[AvdB] Rohde, Norbert, „Abschied von der Bibel“, 1. Auflage
[Bud] Hawkins, Braldley K., „Buddhismus“, 1. Auflage
[bibkri] http://www.bibelkritik.ch/bibel/g1.htm
[DHZdE] Blomberg, Craig, „Die Historische Zuverlässigkeit der Evangelien“, 1. Auflage
[FdG] McDowell, Josh, „Die Fakten des Glaubens“, 1. Auflage
[TdArTl] Harris, Murray J., „The Dead Are Restored To Life“, in Gopsel Perspectives Bd.6, 1. Auflage

Jesus der Akrobat?

Einleitung
Im Lexikon der biblischen Irrtümer wird unter der Überschrift „Esel: Ein biblisches Märchen und Jesu Ritt auf zwei Eseln“ ein schon oft angebrachter angeblicher Widerspruch in der Bibel geschildert. Er bezieht sich darauf, dass Lukas, Markus und Johannes beim Einzug von Jesus in Jerusalem nur einen Esel erwähnen. Matthäus dagegen berichtet von zwei Eseln und es würde behauptet Jesus sei auf beiden gleichzeitig nach Jerusalem geritten. Im Folgenden soll untersucht werden, ob es sich wirklich um einen unlösbaren Widerspruch handelt.

Wieviele Esel waren es?
Bei Markus lesen wir:

2 Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! (…) Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden und sie banden ihn los. (…) 7 Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und er setzte sich darauf.
Markus 11:2,4,7

Bei Lukas heißt es in der entsprechenden Stelle:

30 und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt. Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los und bringt ihn her! (…) 33 Als sie den jungen Esel losbanden (…) 35 Dann führten sie ihn zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier und halfen Jesus hinauf.
Lukas 19:30

und bei Johannes dagegen schlicht:

14 Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf
Johannes 12:14

Bei Johannes fällt bereits ein deutlicher Unterschied zu Markus und Lukas auf, da die Szene dort deutlich knapper geschildert wird. Dies zeigt einmal mehr, dass die Evangelien verschiedene Ziele verfolgen und daher verschiedenen Stationen in Jesu leben unterschiedlich viel Gewicht verleihen. Nur weil Johannes nicht schildert, wie Jesu Jünger den Esel zu ihm bringen, heißt dies weder, dass er es nicht gewusst hat, noch dass sie es nicht getan haben. Die drei Evangelien sind sich also darin einig, dass Jesus auf einem Eselfohlen reitend nach Jerusalem einzog. Betrachten wir nun die entsprechende Stelle im Matthäusevangelium:

2 und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! (…) 6 Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. 7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
Matthäus 21:2

Matthäus spricht also tatsächlich von zwei Eseln. Widerspricht er damit also den anderen drei? Nein tut er nicht. Lukas, Markus und Johannes erwähnen zwar je nur einen Esel, schließen aber zu keinem Zeitpunkt aus, dass auch ein weiterer Esel anwesend war. Auf derartiges Vorgehen trifft man des Öfteren beim Lesen der Bibel. Ein schönes Beispiel ist der Bericht über die Auferstehung Jesu nach dem Johannesevanglium. Dort liest man zu Beginn:

1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Johannes 21:1

Man kann hier nach dem Lesen dieser Stelle schlussfolgern, dass Maria allein zum Grab gegangen sei. Doch dass dieser Schluss falsch ist zeigt sich bereits einen Vers später:

2 Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Johannes 21:2

Johannes ist sich also von Anfang an bewusst, dass es nicht nur Maria war, die zum Grab ging, sondern dass sie Begleiterinnen dabei hatte. Durch seine Formulierung wird Maria besonders hervorgehoben und ihre Bedeutung für die folgenden Geschehnisse betont.

Die anderen Evangelien sagen dagegen gleich ausdrücklich, dass mehrere Frauen am Grab gewesen sind:

1 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
Lukas 24:1

Aber es liegt eben dennoch kein Widerspruch vor. Genauso verhält es sich mit den Eseln. Das Fohlen ist das wichtige Objekt für die folgenden Ereignisse und wird daher von Lukas, Markus und Johannes dadurch hervorgehoben, dass es als einziger Esel erwähnt wird. Matthäus dagegen ergänzt die Informationen der anderen drei, indem er berichtet, dass auch die Mutter des Fohlens dabei war.

Zusammenfassend für diesen Abschnitt kann also gesagt werden, dass beim Einzug von Jesus in Jerusalem zwei Esel anwesend waren. Ein Fohlen und dessen Mutter.

Warum wurden zwei Esel mitgenommen?
Wieso machten sich dann die Jünger die Mühe gleich zwei Esel zu holen, wo Jesus, doch nur vorhatte auf einem der beiden zu reiten? Die Antwort kann nur vermutet werden, aber die Evangelien legen eine bestimmte Schlussfolgerung nahe: Lukas und Markus sind sich darin einig, dass das Fohlen eines war, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Es handelte sich also um ein sehr junges Tier. Von daher kann man vermuten, dass es noch sehr an seiner Mutter hing und man ihm nicht zumuten wollte es (erstmals?) von ihr zu trennen. Des weiteren berichtet Lukas:

37 Als er an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg hinabführt, begannen alle Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Wundertaten, die sie erlebt hatten.
Lukas 19:37

und Markus schildert:

8 Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweige (von den Büschen) ab und streuten sie auf den Weg.
Markus 11:8

Beim Einzug waren also viele Leute anwesend und es ging wohl auch nicht grad ruhig zu. Diese Situation muss sehr ungewohnt, vielleicht sogar angstauslösend, für das Fohlen gewesen sein. Die Anwesenheit seiner Mutter machte es ihm viel einfacher sich an diese neue Situation zu gewöhnen und nicht in Panik zu verfallen. Ein zweiter Esel beim Einzug ist daher kein „Wunschkonstrukt“ sondern eher eine nahe liegende Begebenheit.

Ritt Jesus auf zwei Eseln gleichzeitig?
Hier muss dem Lexikon der biblischen Irrtümer in einer Aussage zugestimmt werden:

Niemand kann auf zwei Eseln gleichzeitig sitzen, geschweige denn reiten (S. 210)

Anzunehmen, dass Jesus derartiges unternommen hätte ist absurd. Doch behauptet dies Matthäus wirklich?

7 Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf.
Matthäus 21:7

Dieser Satz lässt zwar die Interpetation zu, dass Jesus auf beiden Eseln gleichzeitig saß, doch wie erwähnt ist ein derartiges Kunststück sowohl nach heutigen Maßstäben als auch vor 2000 Jahren absurd. Der reflexive Teil er setzte sich darauf lässt sich genauso gut auch auf die Kleider beziehen, die auf die Esel gelegt wurden. Im Deutschen lässt sich argumentieren, dass auch Lukas und Johannes die Formulierung benutzen setzte sich darauf und sich dies hierbei ziemlich sicher auf den Esel bezieht. Doch in der griechischen Fassung unterscheidet sich der Satzbau hierbei zwischen Matthäus und den anderen. Wörtlicher übersetzt lautet die Passage bei Matthäus:

brachten den Esel, und das Fohlen, und legten auf sie ihre Kleider; er setzte sich darauf
(vgl. „Word Pictures in the New Testament“, A. T. Robertson, 2000, S. 167f)

Diese Übersetzung legt nahe, dass sich das darauf auf die Kleider und nicht auf die Esel bezieht. Nun stellt sich noch die Frage, warum auf beide Esel Kleider gelegt wurden, wenn Jesus nur auf dem Fohlen geritten sein soll. Die Antwort liegt in der Tatsache begründet, warum die Kleider auf die Reittiere gelegt wurden. Es ging dabei nicht primär darum es dem Reiter bequem zu machen, sondern ihm Ehre zu erweisen (vlg. „Matthew“, William Foxwell Albright and C.S. Mann, 1995, S. 252). Moderne Beispiele lassen sich zu Genüge finden. Wenn eine wichtige Person von einer Parade bzw. einem Zug begleitet wird, so sind die Teilnehmer daran (ob jetzt Menschen oder Tiere) stets herausgeputzt, um die Wichtigkeit der begleiteten Person hervorzuheben. Damals zog der Messias feierlich in Jerusalem ein. Die Mittel der Jünger waren gegrenzt. Somit blieb ihnen nicht viel anderes über, als zumindest die Begleittiere des Zuges so gut wie möglich zu verzieren, also die besten auffindbaren Kleidungsstücke auf sie zu legen. Matthäus sagt also nie direkt aus auf welchen Esel sich Jesus setzte. Die Antwort darauf finden wir aber bei Markus, Lukas und Johannes.

Matthäus der unfähige Schriftsteller?
Woher kommen eigentlich die Behauptungen, Matthäus hätte Jesu den akrobatischen Ritt auf zwei Eseln angedichtet? Man behauptet Matthäus hätte folgende Stelle aus dem Propheten Sacharja falsch übersetzt:

9 Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.
Sacharja 9,9

zu

5 Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Matthäus 21:5

Da er so zwei Esel in der Prophezeiung vorfand musste er die Geschichte so umdichten, dass Jesus auf beiden ritt, um das Schriftwort zu erfüllen. Die griechische Übersetzung, welche zur obigen Deutschen führt, orientiert sich enger am hebräischen Text. Die obige Satzkonstruktion besagt im Hebräischen allerdings nicht aus, dass auf zwei Eseln geritten wird. Es handelt sich um das Stilmittel des Parallelismus membrorum bei dem eine Aussage mit einer leichten Abwandlung noch einmal wiederholt wird. So eben hier: reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen und die abgewandelte Wiederholung: dem Jungen einer Eselin. Matthäus soll dies so verwirrt haben, dass er zwei Esel als Reittiere angibt? Hierzu fand ich eine sehr treffende Aussage:

Die Geschichte mit den beiden Eseln ist übrigens ein klassisches Beispiel dafür, wie ein Evangelist von der historisch-kritischen Forschung schlicht für dumm erklärt wird. Er soll angeblich nicht in der Lage gewesen sein, einen “Parallelismus membrorum” richtig zu verstehen (…) Man muß sich jedoch klar machen, daß der “Parallelismus membrorum” die einfachste und geläufigste Form hebräischer Dichtkunst ist (…) und einen solchen “Parallelismus membrorum” sollte Matthäus nicht richtig erkannt haben? Man sollte für den vermeintlichen Irrtum eines Evangelisten eine intelligentere Erklärung suchen! – abgesehen davon, daß es sachliche Argumente gibt, die dafür sprechen, daß Matthäus mit den zwei Eseln durchaus im Recht ist.
„Die Auferstehung Jesu Chrisi von den Toten“, Kapitel 3

Nur um Widersprüche in der Bibel zu finden traut man Matthäus derart naive Gedanken zu, dass ein Mensch irgendwie auf zwei Eseln balanciert um nach Jerusalem einzuziehen. Auch den Menschen vor 2000 Jahren war die Absurdität derartiger Vorstellungen bewusst und somit auch Matthäus. Vielleicht war sie ihnen sogar viel bewusster als uns heute, weil der Mensch von damals sicher öfter auf einem Esel reiten musste als der heutige. Die oben angesprochene historisch-kritischen Forschung ist übrigens jene wissenschaftliche Theologie (S. 211, vertreten durch Gerd Lüdemann) auf die sich das Lexikon der biblischen Irrtümer beruft um Matthäus genau diese Naivität anzudichten.

Fazit
Jesus war kein Artist. Das macht aber auch nichts, da es für ihn nie von Nöten war auf zwei Tieren gleichzeitig zu reiten. Hier wird nur zwanghaft ein Widerspruch konstruiert, der darauf basiert die Intelligenz des Schreibers des Matthäusevangeliums in Frage zu stellen ohne weitere Beweise für derartige Unterstellungen anbringen zu können.

Wer tötete Goliat?

Einleitung
Im Lexikon der biblischen Irrtümer beschäftigt sich ein Artikel mit der Frage, ob David oder ein gewisser Elhanan den Riesen Goliat aus Gat tötete. Auch werden in diesem Abschnitt einige andere angebliche Widersprüche genannt. Diesen soll in diesem Text nachgegangen werden.

1. War Saul bei der Schlacht gegen die Philister tot oder lebendig?
Der erste Widerspruch, der postuliert wird, beschäftigt sich mit der Frage, ob König Saul bei der Schlacht, in der Goliat getötet wurde, noch am Leben oder bereits verstorben war. Dazu werden im Lexikon der biblischen Irrtümer zwei Bibelstellen zitiert:

2 Auch Saul und die Männer Israels sammelten sich; sie schlugen ihr Lager im Terebinthental auf und traten zum Kampf gegen die Philister an. (…) 11 Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, erschraken sie und hatten große Angst.
(1 Samuel 17:2 und 17:11)

sowie

11 Als David erzählt wurde, was Rizpa, die Tochter Ajas und Nebenfrau Sauls, getan hatte, 12 holte er die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den Bürgern von Jabesch-Gilead, die sie heimlich vom Marktplatz in Bet-Schean weggenommen hatten, wo die Philister sie aufgehängt hatten, als sie Israel am Gilboa schlugen. 13 Er ließ also von dort die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan heraufbringen. Dann sammelte man die Gebeine der Hingerichteten ein 14 und begrub sie zusammen mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan in Zela im Land Benjamin, im Grab von Sauls Vater Kisch. Man tat alles, was der König befohlen hatte, und Gott ließ sich daraufhin für das Land gnädig stimmen. 15 Wieder einmal kam es zum Krieg zwischen den Philistern und Israel. David zog mit seinen Leuten hinab. Als sie gegen die Philister kämpften, wurde David müde.
(2 Samuel 21:11-15)

Das Lexikon behauptet nun, dass Saul das eine mal bei der gleichen Schlacht noch am Leben gewesen ist, bei der anderen dagegen tot war. Dies könne nicht sein. Doch der angebliche Widerspruch ist gekünstelt, was man leicht nach Lektüre der beiden Bücher Samuels feststellen kann. Die erste Schlacht findet statt, während Saul König ist. David selbst ist ein einfacher Hirtenjunge, der von seinem Vater zum Heer geschickt wird, um nachzusehen, ob seine drei ältesten Söhne noch wohlbehalten sind. Die im zweiten Buch Samuels angesprochene Schlacht findet zu einem viel späteren Zeitpunkt statt. Saul ist bereits im Krieg gefallen und David zum König über Israel und Juda gesalbt. Da die Salbung Davids zum König von Israel erst über sechs Jahre nach der zum König von Juda durchgeführt wurde, wird hier eine Schlacht beschrieben, die mindestens sechs Jahre nach der Tötung Goliats stattfand. Vers 15 deutet auch schon an, was sich noch an anderen Bibelstellen festmachen lässt:

15 Wieder einmal kam es zum Krieg zwischen den Philistern und Israel.

In den beiden Samuelbüchern und dem ersten Buch der Chronik werden rund zehn Schlachten gegen die Philister erwähnt, mit denen sich Israel in einem langen Krieg befand. Es sei nur ein weiteres Beispiel genannt:

4 Danach kam es bei Geser wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte.
(1 Chronik 20:4)

Es lässt sich also feststellen, dass kein Widerspruch vorliegt. Die erste erwähnte Schlacht führt Saul selbst als König, die zweite sein Nachfolger David.

2. Der Kopf Goliats als Indiz?
Im Laufe des Abschnitts wird versucht die Tötung Goliats durch David als spätere Erfindung hinzustellen. Dazu wird der folgende Bibelvers zitiert:

54 David nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem. Goliats Waffen aber legte er in sein Zelt.
(1 Samuel 17:54)

und erklärt:

Wer auch immer diesen Vers schrieb, kann keine Ahnung von den politischen Verhältnissen jener Zeit gehabt haben! David kann den abgeschlagenen Kopf Goliaths nicht nach Jerusalem gebracht haben, denn die Heilige Stadt war für David sozusagen Feindesland. Sie wurde von den Jebusitern beherrscht, diese hätten einem Anhänger Sauls den Zutritt verwehrt. (S. 57)

Die Aussage, dass Jerusalem zu dieser Zeit Feindesland war ist richtig. Es besteht dennoch kein Widerspruch. Der zitierte Vers sagt nicht aus, dass David den Kopf sofort nach der Schlacht nach Jerusalem brachte. Er wird am Ende des Kapitels sogar noch einmal erwähnt:

57 Als David zurückkehrte, nachdem er den Philister erschlagen hatte, nahm ihn Abner mit und führte ihn zu Saul. David hatte den Kopf des Philisters noch in der Hand.
(1 Samuel 17:54)

Es wird ein Vorausblick gegeben, dass David seine Siegestrophäe später nach Jerusalem bringen wird, nachdem er die Stadt eingenommen und zu seinem Regierungssitz gemacht hat (vgl. 2 Samuel 5).

3. Goliat, sein Bruder und andere Riesen
Der Punkt ist nun die Frage wer Goliat tötete. Ist dies nach 1 Samuel 17 der Hirtenjunge David, so liest man im zweiten Buch Samuel:

(…) erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs aus Betlehem, den Goliat aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
2 Samuel 21:19

Diese Frage ist wohl nicht eindeutig zu beantworten, aber im Folgenden sollen einige Punkte aufgelistet werden, die andeuten, dass dieser Widerspruch vielleicht doch zu lösen ist. Als erstes sei hier eine Parallelstelle aus dem ersten Buch der Chronik genannt in der es heißt:

5 Als es wieder einmal zum Kampf gegen die Philister kam, erschlug Elhanan, der Sohn Jaïrs, den Lachmi, den Bruder Goljats aus Gat, dessen Speer einem Weberbaum glich.
1 Chronik 20:5

Diese Aussage wäre damit verträglich, dass David den Goliat tötete. Die Stelle wird im Lexikon der biblischen Irrtümer angesprochen, aber als verwirrend abgetan, weil im Folgevers ein weiterer Riese erwähnt wird, den Jonatan erschlägt. Ob jetzt drei erwähnte „Riesen“ (bzw. in 1 Chronik 20:6 ein Mann von riesenhafter Größe) verwirrend sind ist wohl persönliche Empfindung. In der Bibel werden hunderte von Personen und Orten genannt, weshalb sich Lexika zu biblischen Namen stets großer Beliebtheit erfreuen. Drei erwähnte Riesen in zwei Sätzen sind, verglichen mit anderen Stellen, überschaubar. Daher ist dies wohl kein Grund den Vers 1 Chronik 20:5 einfach beiseite zu schieben. Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Entweder wurde 1 Chronik 20:5 nachträglich angeglichen/eingefügt um das Problem „David oder Elhanan“ zu entschärfen, oder bei 2 Samuel 21:19 schlich sich im Laufe der Abschreibvorgänge ein Fehler ein. Wie dieser ausgesehen haben könnte schildert Gleason Archer in seiner Encyclopedia of Bible Difficulties. Dort wird anhand des Masoretischen Textes erklärt, wie man durch kleine Undeutlichkeiten im Text vom Bruder Lachmi des Goliat auf die Herkunftsbezeichnung Der Bethlehemit [= aus Betlehem] kommen kann. Dort wird folgendes Fazit gezogen:

In other words, the 2 Samuel 21 passage is a perfectly traceable corruption of the original wording, which fortunately has been correctly preserved in 1 Chronicles 20:5. (S. 177)

Beweisen kann man dieses Szenario sicher nicht, aber es können einige Indizien können unterstützend aufgeführt werden. Würde man davon ausgehen, dass 1 Chronik 20:5 absichtlich angepasst wurde, um den Widerspruch zu beheben, dann stellt sich die Frage, wieso der Korrektor nicht auch 2 Samuel 21:19 veränderte. Durch eine Änderung von 1 Chronik 20:5 verschlimmert sich die Situation, anstatt das Problem zu lösen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Passage so umgeschrieben wurde, um den Widerspruch zu lösen. Es ist daher wohl eher anzunehmen, dass sich in 2 Samuel 21:19 ein Fehler einschlich. Ein zweiter Punkt ist der Gesamtzusammenhang der Texte. Die Schlacht, in welcher David Goliat tötet, findet wie in Punkt 1 beschrieben, zur Regierungszeit Sauls im Terebinthental statt. Die erwähnte Tötung durch Elhanan ereignet sich dagegen zur Regierungszeit Davids. Man kann als Kritiker natürlich annehmen, dass die Bücher Samuels Flickwerk verschiedener Autoren sind und sich so erklären, dass Ereignisse chronologisch verschoben wurden, doch auch hierzu müssen Annahmen gemacht werden, welche genausowenig belegt werden können wie die Annahme, dass die Bücher die Ereignisse chronologisch korrekt wiedergeben. Unter diesem Blickpunkt fügt sich die Tötung eines Bruders von Goliat durch Elhanan problemlos in die Geschichte ein und man ist nicht darauf angewiesen unbekannten Autoren Motive zu unterstellen, warum sie die Goliatgeschichte auf David umgedichtet haben sollten.

Fazit
Das angebliche Problem aus Abschnitt 1 dieses Textes ist definitiv keines. Es ist klar von zwei unterschiedlichen Schlachten die Rede. Nach dem Lesen der Bücher Samuels ist dies augenscheinlich. Auch die scheinbare Unmöglichkeit den Kopf Goliats nach Jerusalem zu bringen lässt sich einfach auflösen. Komplizierter ist es dagegen bei der Frage wer nun Goliat wirklich besiegte. Eine endgültige Entscheidung muss hier offen bleiben. Vielleicht taucht eines Tages eine ältere Abschrift auf, die klären kann welche Passage im Laufe der Zeit eine Veränderung erfahren hat und ob es sich dabei um schlechte Harmonisierungsversuche oder Fehler beim Abschreiben handelt.